Unternehmen arbeiten kurz oder mit halber Belegschaft, Büros sind verwaist. Auch das Familienunternehmen Boge spürt die Auswirkungen der Corona-Krise. Die Bielefelder stellen Kompressoren für viele Wirtschaftszweige her. Während die meisten mit Auftragseinbrüchen kämpfen, profitiert Boge unverhofft: Medizinische Kompressoren und Aufbereitungsanlagen sind jetzt sehr gefragt.
Mit ihnen beliefert Boge Hersteller von Beatmungsgeräten wie Drägerwerk: Das Lübecker Unternehmen fertigt in den nächsten Monaten zusätzlich 10.000 Stück auf Bestellung der Bundesregierung.
Patienten, die künstlich beatmet werden, brauchen ganz spezielle Luft: trocken, öl- und keimfrei, kurzum absolut rein. „Medizinische Druckluft ist ein Arzneimittel, und wir haben seit Jahrzehnten die Expertise dafür“, betont Wolf Meier-Scheuven, Chef des Kompressorenproduzenten.
Mit Corona schon vor Monaten Erfahrungen gesammelt – in China
Um die Produktion aufrechtzuerhalten, hat das Unternehmen – wie auch andere Maschinenbauer und Zulieferer in Nordrhein-Westfalen – mehrere Schichten eingerichtet: So sind nur wenige Mitarbeiter zur gleichen Zeit in den Hallen. Externe dürfen nicht ins Werk, die Kantine ist zu, die Verwaltungsangestellten machen Homeoffice.