Am heutigen Girls’Day geht es in mehr als 10.000 Veranstaltungen darum, Frauen für Berufe zu begeistern, die immer noch als typisch männlich gelten: MINT-Berufe im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Bis heute entscheiden sich Frauen selten für eine MINT-Karriere – so war zuletzt zwar knapp die Hälfte der Erstsemester weiblich. In MINT-Studienfächern – also naturwissenschaftlichen oder technischen Studiengängen – lag der Anteil der weiblichen Erstsemester aber nur bei 32 Prozent. Ähnlich ist es bei MINT-Ausbildungsplätzen, die ohnehin immer häufiger leer bleiben.
Aber auch den typisch weiblichen Berufen fehlt das andere Geschlecht, wie das Institut der deutschen Wirtschaft berichtet. Seit Jahren gibt es Engpässe bei den Gesundheits-, Kranken- und Altenpflegern. Und nur 20 bis 25 Prozent der Ausbildungseinsteiger sind männlich. Bei Erziehern, ebenfalls ein Beruf mit großen Engpässen, ist es sogar nur jeder fünfte. Seit 2011 findet deshalb parallel zum Girls’Day der bundesweite Boys’Day statt. Der Girls’Day jedenfalls scheint bereits Erfolg zu zeigen: Mit gut 21.000 Studienanfängerinnen in den Ingenieurwissenschaften haben zuletzt so viele Frauen wie noch nie ein Technikstudium begonnen.